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Thema: Southland Tales |
Dan |
Verfasst am: 14.04.2008, 13:44 |
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chris hat Folgendes geschrieben:
ich frage mich, warum ihr ST immer mit DD vergleichen wollt? erwartet ihr jetzt jeden film so tiefschürfig und emotional gestrickt wie DD? das wäre doch langweilig.
ich glaube wir können ruhig hohe Erwartungen an Kelly haben
keiner sagt, dass er eine Kopie von "DD" machen soll, aber wenn der Film nicht so gelungen ist, dann soll man das auch ruhig sagen dürfen...
übertriebene Lobhudelein helfen da doch keinem |
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Oh Dae-Su |
Verfasst am: 14.04.2008, 17:08 |
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Ich will ihn nicht mit DD vergleichen (hab ja geschrieben ein DD2 braucht niemand) aber ich habe halt auf so einen Film gehofft wo ich am Ende wieder völlig baff dort sitze und geflasht bin (Mindfuck).
Er ist nicht so schlecht wie behauptet aber auch nicht mehr (meine Meinung).
Bzw. ich habe überhaup keinen Anreitz über die Handlung zu diskutieren und Interpretationen aufzustellen. Weil gibt es irgendwelche Unklarheiten? Der Film ist hin und wieder unlogisch und wird am Ende ziemlich aufgelöst. Mag sein das die Comics Anregungen zum Diskutieren geben aber ich habe keinen Bedarf sie zu lesen.
Nenn mal bitte paar BeispÃele für die Satire die er darstellt. Wenn damit die Neomarxisten und der Baron oder die Regierung gemeint sind, dann kann ich da leider nichts daran finden, weil mich wie bereits erwähnt, diese besonders an dem Film gestört haben.
Da hätte ich mir irgendwie ernstere Figuren gewünscht. Satire ist für mein Empfinden etwas lustiges worüber ich lachen kann, das musste ich bei ST kein einziges mal. Vieleicht ist ja mein Humor mitlerweile schon zu tief gesunken (ich find ja auch Scary Movie lustig )
Bin aber gespannt wie die anderen den Film finden! |
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Dan |
Verfasst am: 14.04.2008, 21:27 |
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aber so einen "Mindfuck"-Moment gab es bei "Donnie Darko" doch auch nicht...jedenfalls nicht so wie ihn zB. M. Night Shyamalan praktiziert
bei "DD" war es wohl eher die vielen Möglichkeiten, sich mit der Story und den Geschehnissen auseinanderzusetzen, die ihn so interessant gemacht haben |
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Oh Dae-Su |
Verfasst am: 14.04.2008, 21:42 |
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Ne also da kommt The Sixth Sense z.B. nichtmal annähernd ran. Mir gehts ja auch gar nicht um eine plötzliche Handlungswendung sondern einfach darum wie einen der Film zurück lässt.
Aber das wird jetzt off topic. |
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Dan |
Verfasst am: 15.04.2008, 10:15 |
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Also ich war bei "Sixth Sense" schon einigermaßen überrascht und geschockt, aber dieses Moment hat sich mit den weiteren Filmen immer mehr abgenutzt, leider...
obwohl "Das Mädchen aus dem Wasser" fand ich wieder ganz gut eigentlich...
aber das ist ein anderes Thema |
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chris |
Verfasst am: 16.04.2008, 11:02 |
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ich denke aber, dass erwartungen an einen "mindfuck" eben genau eine donnie-darko-kopie hineingehen. warum soll der film einen mindfuck haben oder wieso sollst du baff sein?
hohe erwartungen an kelly darf man getrost haben. zudem ist es für einen jungen regisseur sowieso schwer (und auch total kacke) wenn er erste film bereits ein kulthit wird. die messlatte wird höher gesteckt. und wenn er einen ganz anderen film macht, der vielleicht eine spur weniger sinn und emotionen beinhaltet oder eben kein baffes gefühl hinterlässt, wird er sowieso schon überkritisiert.
ich denke viele leute werden an den kopf gestossen, weil sie voller erwartungen an den film rangehen und schon hie und dort irgendwelche "franks" oder parallel-universen suchen (das letztere ist im film ja drin, aber ich erzähle hier keine spoiler).
der ganze film ist satire. es sind einzelheiten und das ganze konzept. der weltuntergang naht, die treibstoffe gehen aus, pornostars haben ihre ganz spezielle marketingstrategie, die neo-marxisten kommen aus ihren löchern, die regierung macht viel, hat jedoch keine ahnung, etc. etc.
wo man lachen kann? ich denke vielerorts: ACHTUNG SPOILER!!!!! zum beispiel die szene bei senator bobby frost zuhause, als boxer aufkreuzt und dann noch krysta now. die schuldzuschiebungen, die idiotie von frost (aka bush), der baron... komm schon, das ist satire pur. die regierung und die wertschätzung der USA wird hier total verarscht. dann die szenen im fernsehen mit krysta, als sie über anal sprechen. das hat nichts mit derbem perversem humor zu tun. für mich ist das vielmehr eine kritik der heutigen wertschätzung, von hollywood. oder die angestellte bei USIdent, die das drehbuch von boxer liest und sich selber in die rolle von muriel fox reindenkt. erinnerst du dich an die szene in santa monica am strand, als sie boxer trifft? oder was ist mit justin timberlake, der veteran? oder christopher lambert im umgebauten eis-wagen? für mich alles satire, die manchmal beisst aber irgendwie nebst der überdrehung und des kitsch funktioniert.
wenn dich das jedoch am film stört, dann verstehe ich, dass dir der film nicht gefällt.
eines müsst ihr wissen: der film basiert auf den momentanen gegebenheiten in den USA, deshalb hat man hier weniger den kontakt zu diesen sachen. kelly hat interessante aspekte und verbindungen reingepackt.
ich finde die comics schon noch wichtig betreffend der ganzen story. wenn du diese gelesen hast, weisst du, wie es zu bestimmten sachen gekommen ist.
und auch wenn ST ein film ist, den man nicht interpretieren muss oder hunderte von theorien durchlesen kann bevor man auch nur 1 mosaiksteinchen "versteht"... er bleibt ein visueller augenschmaus. ich persönlich kann ihn mir immer wieder ansehen und lachen. |
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Crusher |
Verfasst am: 25.04.2008, 01:17 |
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Interessant, wie der Film an vielen Stellen so positiv bewertet wird...kann ich irgendwie gar nicht nachvollziehen.
Der Film war für mich die reinste Enttäuschung.
Ich hatte die ganze Zeit den Eindruck, dass Kelly sich nicht so wirklich zwischen Humor und Tiefgründigkeit entscheiden konnte und dadurch an keiner Stelle etwas wirklich durchkommt. Die Charaktere sind allesamt oberflächlich hoch 3, "The Rock" konnte ich auch an keiner Stelle ernst nehmen. Was sollte vor allem dieses Gespiele mit den Händen a la Mr. Burns? Durch die ständigen Wechsel zwischen allen Charakteren, die letztendlich auch noch völlig marginal sind, gibt es zudem so gut wie gar keinen Spannungsbogen.
Als ich auf der Webseite das schöne Stadt-Nachtbild mit der ruhigen Musik sah habe ich mir zumindest etwas Atmosphäre gewünscht, aber auch die ist praktisch nicht vorhanden. Die Nachtbilder sehen immer noch toll aus, wirken aber in keinster Weise in diesem Film und machen vielleicht fünf Minuten des Films aus. Donnie Darko Vergleiche möchte ich gar nicht so sehr bringen, weil ich generell jedes Werk einzeln betrachte, aber das wäre hier ein Positivbeispiel. Selbst wenn Donnie Darko insgesamt uninteressant gewesen wäre, vermittelt es einfach eine wunderbar düstere Atmosphäre, die einen geradezu einfängt. Das ist hier gar nicht der Fall.
Was bleibt da? Nichts eigentlich. Man quält sich durch stinklangweilige, größtenteils unwichtige Szenen um dann an Ende ohne irgendwelche Fragen oder Emotionen den Abspann zu sehen. Der Film läuft so daher und vermittelt gar nichts.
Satire hin oder her, das ist mir keine zwei Stunden wert. |
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Smilie |
Verfasst am: 25.04.2008, 12:14 |
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Zitat: Satire hin oder her, das ist mir keine zwei Stunden wert.
Hey Crusher, dass reimt sich ja sogar ...
Toller Beitrag und dafür hast Du dich jetzt extra registriert und angemeldet
Vielen Dank und ein herzliches Willkommen!
Den Film würde ich mir an Deiner Stelle nochmal ansehen, wenn er in der längeren Fassung bzw. als Director's Cut angeboten wird.
Ich stelle mir immer wieder bei Filmen dieser Art vor, dass wir dafür erst noch das entsprechende Verständnis entwickeln müssen und leider auch noch werden.
Southland Tales ist für eine Klientel (der US Mittelschicht) verfilmt worden,
die uns dahingehend (der geistigen Entwicklung) vermutlich 50 Jahre
voraus ist ... oder auch nur der Meinung und im Glauben ist - das sie dies
schon wäre.
Southland Tales sollte man sich daher vielleicht nochmal in 20 oder 50 Jahren ansehen ... und mal sehen, wie wir dann über dieses revolutionäre Werk des bis dahin vergangenen oder noch immer bestehenden Atomzeitalters reden und denken werden?!
Southland Tales ... war vermutlich Richard Kelly's (33) Beitrag für seine Rentenabsicherung - die er erst mit (65) einlösen möchte
btw
Heute Abend um 23:30 Uhr auf ARTE ----> El Topo (1970) |
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Dan |
Verfasst am: 25.04.2008, 13:38 |
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ah, wir könnten ja jetzt Filme überhaupt nicht mehr ansehen, weil sie sowieso erst in 100 Jahren ihre ganze Entwicklung und Aura ausstrahlen...
so ein Unsinn, aber echt |
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Smilie |
Verfasst am: 25.04.2008, 14:32 |
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Dan |
Verfasst am: 25.04.2008, 23:02 |
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und wie gibt es eine Unterscheidung in deiner Sichtweise von Kunst?
Dann ist ja alles in 100 Jahren Kunst, was heute scheiße ist...
und was heute Kunst ist, ist in 100 Jahren noch immer Kunst, od. kann man das gar nicht sagen...
wirre Ideen hast du
aber das ist ja bekannt ^^ |
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Kojiro |
Verfasst am: 26.04.2008, 15:25 |
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Mit anderen Worten, ich creiere jetzt irgendwas, also "Kunst" und in 100 Jahren können dann meine Kinder glücklich leben ? Geil! |
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Smilie |
Verfasst am: 26.04.2008, 17:07 |
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Dan hat Folgendes geschrieben:
wirre Ideen hast du
aber das ist ja bekannt ^^
Stellt euch mal vor in 5 oder 10 Jahren würde es zu einem Atomkrieg kommen. 90% der Erde und Menschheit sind vernichtet, verstrahlt und unwiederbringlich verloren.
Richard Kelly würde sich darüber bestimmt nicht freuen - aber!?
Sein Film "Southland Tales" wäre jetzt vermutlich in aller Munde und die ganze übrig gebliebene Welt würde sich fragen: Was für ein Genie ... warum haben wir das nicht schon früher erkannt? - Die Marke "R. Kelly" und sein Film "Southland Tales" wären jetzt bestimmt ein 1000 faches Wert
Mein künstlerischer Beitrag hier im Forum ist eine Frage.
Wie sehe das letzte Bild oder der letzte Film aus, den ihr im Moment des sterbens als eingefrorenes Bild oder als Filmsequenz in die Ewigkeit mitnehmen möchtet?
Meine Antwort: "Donnie Darko"
"Kunst" ist für mich dieses "letzte Bild" von wem auch immer es gezeichnet hat. Und je doller es ist ... desto wertvoller ist es für mich!
Einen echten Atompilz aus der Nähe zu beobachten und zu malen und wenige Sekunden später durch die tödliche Druckwelle zerfetzt zu werden. Das ist ein Bild, dass einem zwangsweise ins Gehirn transplantiert wird. Ihr habt in dem Moment keine Wahl mehr und das ist vielleicht das was Kelly uns mit seinem Film mitteilen möchte.
Donnie hatte 28 Tage Zeit sich vorzubereiten. Jemand der nen "Blitztod" stirbt muss das nehmen was er sich zuvor an Eindrücken und Bildern zurechtgelegt hat |
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Dan |
Verfasst am: 26.04.2008, 17:34 |
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ich quote mich mal selber...
Zitat: wirre Ideen hast du
aber das ist ja bekannt |
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Oh Dae-Su |
Verfasst am: 28.04.2008, 17:57 |
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@Crusher
Deine Kritik klingt ja fast so als hättest du teilweise meine kopiert und wieder eingefügt ^^ |
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