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KeinOhrHasen GVU hat Strafanträge gegen FirstSeeder gestellt (2008)

Die Gesellschaft zur Verfolgung von Urheberrechtsverletzungen e.V. (GVU) hat letzten Freitag einen Strafantrag gegen drei First Seeder gestellt, die Till Schweigers Romantik-Komödie "Keinohrhasen" per Filesharing im Netz verteilt haben. Der Release hatte zwanzig Tage auf sich warten lassen, bis SLH den CAM-Rip mit Mikrophon als Audioquelle veröffentlicht hat. Regisseur Till Schweiger soll sich laut Angaben der GVU negativ in Bezug auf die Verbreitung seines Films geäußert haben.

Laut der GVU soll der Schauspieler und Drehbuchautor den CAM-Rip mit den Worten "Der Film hat es nicht verdient, in so einer miesen Qualität gesehen zu werden, dafür habe ich KEINOHRHASEN nicht gemacht" kommentiert haben. Till Schweiger findet es richtig, wenn gegen die Erstverbreiter der Mordkopie strafrechtlich vorgegangen wird. Die GVU indes freut sich über die späte Publikation des Mittschnitts. Früher stand den Teilnehmern der Tauschbörsen in vielen Fällen schon kurze Zeit nach der Premiere qualitativ hochwertiges Material zur Verfügung. Etwa drei Millionen zahlende Zuschauer hat der Film bisher zu verbuchen. Wären alle diese Menschen zu Hause geblieben, wäre der Film früher in den Tauschbörsen aufgetaucht? Oder ist der Erfolg des Streifens vielmehr in der Popularität des Hauptdarstellers und der meist positiven Rezensionen der einschlägigen Filmportale und Printmedien begründet? Die Schuldigen an der Misere der deutschen Filmwirtschaft wurden gesucht und ebenso schnell gefunden. 12,6% weniger Zuschauer zählt man in den Kinos, 14,7% weniger Verkäufe von DVDs und 10,5% weniger Verleihumsätze in den Videotheken des Landes. GVU-Vorstandsvorsitzender Christian Sommer will 2008 zu einem Jahr des Kampfes gegen die Raubkopie machen.

So mancher Kinogänger und Käufer von Original-DVDs wäre im Gegenteil froh, wenn er vor den kriminalisierenden Werbespots der Organisation verschont bleiben würde. Nur der Urheber hat ein ausschließliches Recht an seinem Werk. Stellt sich lediglich die Frage: Erwirbt der Käufer einer Kinokarte oder der DVD nicht auch das Recht, vor den oftmals nervigen Kampagnen der Organisation verschont zu werden? Haben wir den Film, die Propaganda der Antipiraten-Organisation oder ohne es zu wollen beides gekauft?

Quelle

Sunshine