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Thema: Glauben vs. Naturwissenschaft

Nori
Verfasst am: 15.08.2006, 18:56
Anmeldedatum: 15.08.2006 Beiträge: 3
Mal wieder ne Theorie - aber ob die NEU ist??!!

Mich hat der Film irgendwie sehr an die Problematik, woran soll ich glauben, und viel schwieriger, ich "glaube" an verschiedenes, erinnert.
Ich habe das Gefühl DD ist einerseits total verstört von der naturwissenschaftlichen Herangehensweise an sein (angebliches) Schizophrenie-Verhalten, durch seine Therapeutin, zum Teil auch Cunningham, das BUCH, so und so ist also die Welt zu verstehen.
Irgendwie will DD aber auch diese naturwiss. Theorie Sicht verstehen und sich und sein Problem (was auch immer das für ihn ist) darin finden. Er stellt dann solche Ideen von "einfachen" Lebenslinien sehr in Frage: er sagt es gibt mehr als das bloße Gut und Böse, eine banale Kategorisierung, so wie sie im christlichen Glauben wohl oft vermittelt wird.
Ich denke DD versucht sich irgendwie aber auch an den Glauben zu halten. Einige Mitmenschen sprechen ihn sogar (so meine ich mich zu erinnern) auch darauf an, ob Gott nicht wichtig/notwendig ist, für ein Leben in Frieden. Und DD fühlt sich dieser Sicht noch nicht total entfremdet. (Leider fallen mir an dieser Stelle nicht so viele Beispiele ein.Ich ergänze ein paar wohl später.)
Wenn man sich nicht in dem einen oder anderen "GLauben" wieder findet, ist man haltlos und kann sich verloren fühlen, so wie ich es bei DD wiederfinde.
Was sagt ihr, gibt es diesen Konflikt in DoNNi?

nori[/b]
Dispatch
Verfasst am: 15.08.2006, 18:58
Anmeldedatum: 27.07.2006 Beiträge: 79
Wird mir zu religiös das ganze. Hört sich bald an wie ein Lehrfilm aus dem Religionsunterricht.
Nori
Verfasst am: 15.08.2006, 19:13
Anmeldedatum: 15.08.2006 Beiträge: 3
hat mich eben total an "Da Vinci Code" und die teilweise innere zerissenheit deswegen erinnert!
franconia
Verfasst am: 20.08.2006, 20:51
Anmeldedatum: 19.08.2006 Beiträge: 72 Wohnort: zwischen den Welten
Klar kann ein nicht vorhandener "Glaube" auch ne gewisse Haltlosigkeit und/oder Angst bewirken... aber andererseits hat man auch so viele Möglichkeiten, wenn man offen für alles ist bzw. neugierig auf so viele Dinge, die das Leben mit sich bringt...
Mag natürlich sein, dass manche durch diese "Reizüberflutung" leicht überfordert sind und nicht mehr wissen, was sie überhaupt glauben und denken sollen, also leicht verwirrt sind...
Aber gerade DD zeigt doch, dass die Wissenschaft und der Glaube "an Gott" gar nicht so weit voneinander entfernt und vielleicht mehr miteinander verbunden sind, als die 08/15-Physiker und -Theologen für möglich halten...
franconia
Verfasst am: 27.09.2006, 03:40
Anmeldedatum: 19.08.2006 Beiträge: 72 Wohnort: zwischen den Welten
Dass Donnie Agnostiker und hin- und hergerissen ist, zeigen auch die Gespräche mit Mrs. Thurman, z.B. über "Gottes Masterplan" oder als sie ihn fragt: "Glaubst du jetzt an Gott?", worauf Donnie ihr nicht wirklich antwortet... und die Unterhaltung mit Mr. Monnitoff, in dem Donnie eine Beeinflussung der Zukunft auf "Gottes Kanälen" durchaus für möglich hält...
Naja, ich weiß nicht, aber diese Szenen geben mir jedes Mal auf´s Neue zu denken, da ich ebenfalls mit diesem Zwispalt lebe... *kurz mal wieder philosphier* Rolling Eyes
don_machat
Verfasst am: 27.09.2006, 20:12
Anmeldedatum: 01.09.2006 Beiträge: 26 Wohnort: Ofterdingen
Also ich frag mich das schon lange. Die meisten in meinem Alter glauben entweder an die Wissenschafft (10%) oder an die Bibel (90%) da es einfach schlichter zu verstehen ist. Sie sind nicht dermassige Grübler wie ich... Den, wenn "gott" die welt erschaffen hat, wieso ist es dann wissenschaftlich bewiesen das die Erde durch bestimmte Kolisionen die uns wichtigen Elemente erschaffen wurden oder schließt das eine das andere nicht aus? Eine andere Sache ist das sich genau diese 90% nicht vorstellen können das wir von den"affen" stammen. Es scheint für sie pervers und idiotisch. Sie verstehen das auch WIR Tiere sind.

Um die Anschuldigung der Blasphemie zu verhindern: Ich bin glaübiger Christ. Trotzdem glaub ich in einigen Themen eher an die Wissenschaft wie die Evolutionsgeschichte und dem Entstehen der Erde. Alles was sich danach abspielt glaube ich von ganzem Herzen aber...
flamic
Verfasst am: 27.09.2006, 21:42
Site Admin Anmeldedatum: 10.05.2006 Beiträge: 1152 Wohnort: Rostock
Wie kann man eigentlich an die Wissenschaft "glauben" Very Happy

Ich finde nach wie vor, dass Religion und Wissenschaft auf zwei vollkommen verschiedenen Prinzipien beruhen.
Die einen "glauben" an etwas und die anderen versuchen etwas zu "wissen".

Auf dem Weg Wissen zu erlangen stellen sie dazu viele Theorien auf und versuchen sie durch Fakten zu
belegen oder zu widerlegen. Leider können Theorien dabei aber oftmals nie 100%ig bewiesen werden, auch wenn es
absolut logisch erscheint und tausende Fakten darauf hindeuten. Z.B. ist es wohl kaum möglich ne Langzeitstudie zur
Evolutionstheorie durchzuführen in der man einige Spezies mal spontan ein paar tausend Jahre lang beobachtet und
ihre Entwicklung wissenschaftlich erfasst. Eigentlich könnte die Evolutionstheorie nur eindeutig "widerlegt" werden,
indem z.B. die Existenz von Gott bewiesen werden würde.

Der Glaube macht sich das alles ein bisschen einfacher. Irgend jemand denkt sich eine schöne Theorie aus.
Z.B. dass der Mensch etwas ganz besonderes ist und mit Tieren überhaupt nichts gemein hat. Vielen Menschen
gefällt das und da niemand ein Interesse daran hat diese bequeme Theorie zu widerlegen wird sie als Tatsache
dargestellt und es ist auf einmal eine Frage des Glaubens und nicht mehr des Wissens, also des Überprüfens.

Deswegen bleibt mir nur zu sagen:

Glaube |--------------------------------------------------------X--| Wissenschaft Very Happy
franconia
Verfasst am: 27.09.2006, 22:37
Anmeldedatum: 19.08.2006 Beiträge: 72 Wohnort: zwischen den Welten
^^ Haha, sehr gut... Smile


Dann sieht mein Entscheidungszwispalt wohl so aus:

Glaube l--------------------X--------------------l Wissenschaft Confused
chess
Verfasst am: 27.09.2006, 23:00
Moderator Anmeldedatum: 15.07.2006 Beiträge: 507
1. Will ich mal klugscheißen und sagen, dass der Mensch nicht vom Affen abstammt, sondern Mensch und Primat haben nur gemeinsame Vorfahren.
2.
flamic hat Folgendes geschrieben:
Eigentlich könnte die Evolutionstheorie nur eindeutig "widerlegt" werden,
indem z.B. die Existenz von Gott bewiesen werden würde.

Wieso das? Wenn Gott existiert, muss es doch nicht gleichzeitig heißen, dass die Bibel "Recht" hat!

Je nach Situation:
Glaube |---X--------------------/-------------------X---| Wissenschaft
flamic
Verfasst am: 28.09.2006, 10:16
Site Admin Anmeldedatum: 10.05.2006 Beiträge: 1152 Wohnort: Rostock
@chess
Das ist das Prinzip der Falsifizierbarkeit von Aussagen. So kann z.B. die Ausage "alle Schwäne sind weiß" nie endgültig
bewiesen werden, da es nicht möglich ist alle Schwäne der Welt zu finden. So kann man nie ausschließen, dass nicht doch
irgendwo ein schwarzer rum schwimmt. Da aber bisher nur weiße Schwäne gefunden wurden erhärtet sich
zumindest diese Aussage.

Ähnlich ist es bei der Evolutionstheorie. Es gibt etliche Hinweise auf diese Theorie. Der endgültige Beweis ist, zumindest in
nächster Zeit, wohl nicht zu erbringen, so dass die Evolutionstheorie nur eindeutig widerlegt werden könnte.

"Gott" war jetzt mal als eine Art Gegentheorie zur Evolutionstheorie gemeint (von der Bibel hab ich eh keine Ahnung Rolling Eyes).
Wenn seine Existenz auf einmal bewiesen wäre und eindeutig festgestellt werden kann, dass er für alles Leben
verantwortlich ist, wäre damit ganz klar die Evolutionstheorie widerlegt.
chess
Verfasst am: 28.09.2006, 16:00
Moderator Anmeldedatum: 15.07.2006 Beiträge: 507
flamic hat Folgendes geschrieben:
Wenn seine Existenz auf einmal bewiesen wäre und eindeutig festgestellt werden kann, dass er für alles Leben
verantwortlich ist, wäre damit ganz klar die Evolutionstheorie widerlegt.

Nö! Das meine ich ja. Die Existenz Gottes widerlegt die Evolutionstheorie nur in dem Fall, wenn man die Wahrheit der Bibel als vorausgesetzt ansieht. Damit meine ich die Schöpfungsgeschichte: alle Lebewesen sind so wie Gott sie geschaffen hat, haben sich nicht verändert und stammen nicht von einander ab blablabla...
Die Existenz Gottes hängt aber nicht unbedingt mit der Richtigkeit der Bibelaussagen zusammen (Es gibt einen Gott. Die Geschichten, die über ihn verbreitet wurden, sind aber Quatsch / fehlerhaft).
Wer sagt denn, dass Gott nicht ausschließlich für den Ursprung allen Lebens verantwortlich ist? Die Evolution hat den Rest gemacht. Vielleicht ist sie eine Erfindung von Gott?
Naja, das ist nicht unbedingt meine Auffassung, aber darüber nachdenken kann man ja...

Anders wäre es, wenn dir mal ein Hund begegnet, auf dem "original made by god" drauf steht Wink
don_machat
Verfasst am: 28.09.2006, 20:02
Anmeldedatum: 01.09.2006 Beiträge: 26 Wohnort: Ofterdingen
chess hat Folgendes geschrieben:
1. Will ich mal klugscheißen und sagen, dass der Mensch nicht vom Affen abstammt, sondern Mensch und Primat haben nur gemeinsame Vorfahren.


Ich habs mit absicht so formuliert. Die "bequemen" Leute meinen nämlich immer "Gelaber, WIE sollen wir von Affen abstammen?"
Also wirklich Rolling Eyes denkst du ich bin sooo unwissend?

Bei mir wäre wohl der Zwispalt:

Gott I---X-----------I Wissenschaft
BibelI--------X------I Wissenschaft
KircheI-------------XI Wissenschaft

bewusst in 3 Teile geteilt.
JaRaDa
Verfasst am: 28.09.2006, 21:59
Moderator Anmeldedatum: 14.07.2006 Beiträge: 1175 Wohnort: Kaltenkirchen
Ich denke ja, der Glauben ist ein vom Menschen erfundenes Mittel, mit dem man ein gutes Leben führen kann. Nicht jeder Glaube (jedes Mittel) passt für jeden beliebigen Menschen, deswegen gibt es auch soviele verschiedene Religionen und Sekten. Wie kann man schliesslich lernen, was gerecht, und was ungerecht ist, wenn man nicht bestimmte "Vorgaben" hat, wie z. B. die Bibel oder der Koran? Ich persöhnlich glaube im Momment nicht an Gott, was wohl eher eine pubertäre Phase darstellt, tief in meinem Unterbewusstsein glaubne ich aber warscheinlch doch an ihn, weil es mein Leben lang mir eingetrichtert wurde. Gruss, JaRaDa


Gott I-----------------------------------X--I Wissenschaft
chess
Verfasst am: 28.09.2006, 22:32
Moderator Anmeldedatum: 15.07.2006 Beiträge: 507
don_machat hat Folgendes geschrieben:
Also wirklich Rolling Eyes denkst du ich bin sooo unwissend?

Natürlich nicht!!! Wink
Es gibt aber noch andere, die das lesen.

Bei meinem Standpunkt zwischen Glaube und Wissenschaft schließe ich übrigens die Kirche völlig aus. Gehe da eher in Richtung Pantheismus.
flamic
Verfasst am: 29.09.2006, 10:28
Site Admin Anmeldedatum: 10.05.2006 Beiträge: 1152 Wohnort: Rostock
@chess
Würde sich Gott und Evolution nicht trotzdem ausschließen?

Die Evolutionstheorie basiert doch auf dem absoluten Zufallsprinzip. Diejenige Mutationen die am besten an die Umwelt
angepasst waren, hatten die größte Chance zu überleben und bildeten wiederum die Grundlage für zukünftige Mutationen,
die sich ebenfalls bewähren mussten. Und trotzdem sind diese dann meist irgendwann wieder ausgestorben, weil sich die
Lebensbedingungen auf der Erde dramatisch verändert haben.

Also eine absolute Zufallsgeschichte ohne erkennbaren Plan einer übergeordneten Kraft. Der Mensch ist somit
ein zufälliges Produkt einer Entwicklung und steht wahrscheinlich auch nicht am Ende davon. Wenn Du jetzt Gott
davor schiebst und sagst das war alles seine Idee, heißt das ja wieder, dass da ein Plan hinter steht und der Mensch mehr
oder weniger das Ziel dieser Entwicklung ist. Das mag den Menschen zwar beruhigen, da er nun das Beste für die Zukunft
hoffen kann, versperrt aber in Wirklichkeit die wahre Sicht der Dinge.

Zusammenfassend könnte man dann also sagen Gott = geplant und Evolution = zufällig

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