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Thema: Donnies letzte Worte vor seinem Tod |
Lupinus |
Verfasst am: 27.08.2006, 23:14 |
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Anmeldedatum: 27.08.2006
Beiträge: 1
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Hallo! Ich finde das Forum hier wirklich klasse und hab schon einiges über den Film herausgefunden und ihn schon ziemlich oft gesehen.
Beim letzten mal schauen ist mir wieder ein kleines Detail aufgefallen, das den Film meiner Meinung nach noch trauriger macht:
Die letzten Worte, die Donnie vor seinem Tod verwendet sind "Wichskuh" (zu seiner großen Schwester) und "Miststück" (zu seiner Mutter). Außerdem hat ihn seine große Schwester noch am Esstisch verpfiffen (wegen der Tabletten).
Als Donnie am Ende vom Film stirbt geht er also im Streit mit deiner Familie auseinander, da die Dinge im TU ja durch Donnies Tod garnicht passieren und eine Aussöhnung nicht stattfinden kann. Wie seht ihr das? |
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ohyeah |
Verfasst am: 28.08.2006, 00:16 |
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Beiträge: 1901
Wohnort: Bankenhausen
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Hallo Lupinus,
das hast Du sehr gut erkannt. Donnies Verhältnis zu seiner Mutter
(Kind-Mutter, Mutter-Kind) scheint das wiederzuspiegeln was den ganzen Film
so interessant macht - den Konflikt mit seiner Umwelt.
Donnie ist kein Kind mehr und weil er sich vermutlich schon vor längerem
von seiner Mutter abgenabelt hat und sich nicht mehr von ihr bevormunden und
kontrollieren lassen möchte, hat er ihr kurz vor seinem Tod noch mal schnell mitgeteilt,
was sie für ihn war bzw. was er von ihr hält - und das fand ich
traurig aber okay!
Es gibt Mütter, denen gehört es verboten "Kinder" in die Welt zu setzten!
Donnies Mutter (die im Film natürlich) gehört für mich zu diese
Spezies (Rabenmutter). Sehr traurig werde
The Destructor |
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JaRaDa |
Verfasst am: 28.08.2006, 12:56 |
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Moderator
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THE DESTRUCTOR AKA OHYEAH hat Folgendes geschrieben:
Es gibt Mütter, denen gehört es verboten "Kinder" in die Welt zu setzten!
[i]Donnies Mutter (die im Film natürlich) gehört für mich zu diese
Spezies (Rabenmutter).
Warum?
Gruss, JaRaDa |
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ohyeah |
Verfasst am: 28.08.2006, 17:34 |
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Warum nicht?
Ich mag die Mutter von Donnie einfach nicht.
Find sie total ätzend ...
Meine Aussage war auf den Film bezogen
Hätte ich ihr diesen letzten Satz gesagt: ???
@Jani: ... was würdest du an Donnies Stelle zu ihr sagen?
The Destructor |
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chess |
Verfasst am: 28.08.2006, 21:57 |
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Moderator
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Beiträge: 507
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also ich finde nicht, dass donnies mutter "verachtenswert" o.ä. ist.
sicher, sie ist nicht so locker, wie dds vater, aber ihre antwort auf "wie ist es einen irren als sohn zu haben?" (finde ich) zeigt, dass die beziehung nicht kaputt ist.
außerdem sieht es für mich so aus, als ob donnie sein "miststück!" sofort nach ausspruch leid tut. er hat es nicht aus überzeugung gesagt. teenager eben... |
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McFish |
Verfasst am: 30.08.2006, 16:34 |
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Beiträge: 3
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Naja ich finde Donnies Mutter auch nicht verachtenswert. Erstens brauchen Eltern eine gewisse strenge, zweitens ist sie ja nur um donnie besorgt und drittens sollten wir uns mal überlegen was wir tunt würden wenn wir einen verhaltensgestörten Sohn hätten ( keine leichte Situation)
Die wahre Antimutter ist für mich Kitty, das is vorallem ziemlich krass als sie zu ihrer Tochter sagt: "Wenn du auf der Bühne kotzen musst schluck es runter.
Solchen Frauen sollte es verboten sein Kinder in die Welt zu setzen |
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turtlebeach |
Verfasst am: 05.10.2006, 06:39 |
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ich glaube gar nicht, dass Donnies Mutter so eine Rabenmutter ist; sie will eigentlich nur das Beste für ihn, siehe das Gespräch mit Donnies Therapeutin; wenn es das Beste für Donnie ist, dann soll seine Tablettendosis erhöht werden; aber sie ist gefangen in der Gesellschaft; sie will Donnie als ein normales Kind, sie fragt gleich am Anfang in Donnies Zimmer: "Was ist mit meinem Sohn geschehen, ich erkenne diesen Jungen nicht mehr!"
Sie möchte wohl doch lieber einen "gesunden" Jungen.
Aber die Sozialisation dieser Familie ist bemerkenswert. Alles im Grunde Komplettegozentriker. Als Donnie sagt "Miststück", sagt sein Vater zu seiner Mutter: "Du bist ein Stück, aber kein Miststück!"
Diese Familie besteht wie unsere Gesellschaft aus nahezu "Reinegozentrikern", jeder für sich, das zeigt ja die Unterhaltung am Anfang sehr deutlich. in dieser Welt wächst Donnie auf, in einer Welt aus Miststücken und Wichskühen, die Politikebene kommt natürlich dann dazu, Donnies Vater steht nachts auf und schaut Fernsehen, er sieht soich die schmierigen Korruptionsgeschäfte dieser Welt an... |
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turtlebeach |
Verfasst am: 05.10.2006, 06:54 |
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und bitte mal auf die Abfolge in dieser letztgenannten Szene treffen, nachdem sich george und Dukakis im Fernsehen einen Schlagabtausch liefern, schlägt die Uhr zwölf, Donnie steht auf, läuft unter einer Amerikafahne entlang durch das treppenhaus, den Leuchter müssen wir an anderer Stelle nochmals diskutieren, trifft draußen Frank auf dem Golfplatz, welcher vielleicht als Metapher für eine kapitalistisch geprägte gesellschaft stehen könnte, empfängt die Botschaft, Donnie fragt "Wieso?" und was sehen wir dann, genau, einen rauschenden Fernseher ohne Bild, die Deutung ergibt sich von allein, oder?
bei dieser Szene bin ich geradezu besessen von dem Gedanken, dass Lynch seine Finger im Spiel hatte, aufgrund des Golfplatzes nämlich - wichtige, ganz essentielle Botschaften, siehe Mulholland Drive, werden auf Plätzen im direkten eins-zuEins-Dialog verabreicht
- man schaue sich im Vergleich zu dieser Szene bitte den Dialog in Mulholland Drive mit dem Cowboy und dem Regisseur oben auf dem Reitplatz an; ganz typisch für lynch, dass er die inneren Seelengespräche auf abgelegenen dunjklen Plätzen sich ereignen lässt, also entweder Kelly hat Maßlos Lynch konsumiert oder Lynch ist ein guter Freund und diese Szene stammt aus gemeinsamer Feder
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