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Nachricht |
Thema: die aussage des films |
| flamic |
 Verfasst am: 04.08.2006, 22:47 |
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Site Admin
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Beiträge: 1152
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Dominic
» 11.04.06 19:29 «
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hey,
also ich habe den film heute zum ersten mal gesehen und muss sagen das ich ihn wirklich genial finde. ich liebe eben filme bei denen man nicht 90 minuten zuschaut und dann abschaltet sondern einen noch länger beschäftigen. aber jetzt mal zum eigentlichen thema meines beitrags.
wie gesagt habe ich auch jetzt zugegebendermassen erst seit wenigen stunden aber doch sehr intensiv über diesen film nachgedacht und mir eben auch einige beiträge hier im forum durchgelesen.und dabei ist mir aufgefallen das die meisten diskussionen geführt werden über "zeitreisen" "logik" "turbinen" und "sinn des filmes". dabei denke ich das die komplette geschichte um donnie darko,also all das mysteriöse und übernatürliche über das ihr euch stundenlang so herrlich den kopf zerbrecht nur beiwerk am rande ist für die bedeutendste frage die der film eigentlich stellt.bei all dem drumherum mit geheimnisvollen omis,das ewig zähe thema zeitreise und phantastischen halluzinationen sehen viele denke ich garnicht die eigentliche botschaft des films.
betrachten wir donnie darko doch mal aus der etwas realistischeren sicht. er ist ein amerikanischer vorortsteenager mit denselben ängsten und selben träumen wie millionen anderer.und ohne das er es darauf anlegt oder ihm dieses bewusst ist beeinflusst er in den 28 gezeigten tagen sehr entscheidend das leben vieler menschen um sich herum. damit meine ich nicht beeinflussen im sinne von "er rettet die welt" sondern im viel alltäglicheren, stupideren aber oftmals ebenso dramatischem sinne.
beispiel gretchen, die er kennenlernt und ohne das er es wollte,nur durch die tatsache das es ihn gibt und sie ihn kennenlernte für ihren tot verantwortlich ist. sie hätte da nicht auf der strasse gelegen wenn damals an diesem tag nicht die schule ausgefallen wäre.
oder beispiel dickes mädchen,weiss nicht ob ihr name im film vorkommt,aber ich meine das mädchen was ihn heimlich verehrt und in ihn verliebt ist. ohne das er ein wort mit ihr redet oder vielleicht überhaupt von ihr weiss ist er für sie durch die tatsache das sie in ihn verliebt ist ein entscheidender mensch mit entscheidenden auswirkungen auf ihren alltag.
die liste mit beispielen könnte ich jetzt noch beliebig lange fortführen,aber sie führen alle zu der alles entscheidenden frage des films:
"was wäre hätte es diesen jungen nie gegeben" oder "was wäre hätte dieser junge den 02.10.1988 nicht überlebt"
das der film diese frage sehr sehr wichtig ist wird für mich sehr deutlich.
anhand von 28 tagen sieht man wie er menschen wichtig ist und deren leben beeinflusst und als die zeit zurückspringt sieht man das mädchen dessen leben er so verändert hat und es antwortet auf die frage ob sie ihn kennt mit "nein!".
das ist doch das unfassbarste im film,denke ich! schauen wir doch mal auf unser leben, auf die leute die wir kennen, auf leute denen wir wichtig sind, und bei jedem von ihnen wird einem auffallen das es nicht viel dazu gebraucht hätte und man würde heute kein wort mit ihnen reden. kleine zufälle,wie zufällig man jemanden kennenlernt und wie nachhaltig man doch dann absofort dessen leben beeinflusst.
gretchen ist mit donnie gegangen nachdem sie ihn erst 2mal gesehen hat, sie hat zeit mit ihm verbracht,sie hat geküsst und er hat ihr gezeigt wie wunderschön die welt sein kann, und wenn er zuvor in seinem bett gestorben wäre, hätte sie ihn niemals vermisst.
durch das "nein" auf die frage ob sie donnie kennt und aufgrund des kameraschwenks am ende über all die leute deren leben ohne donnie nicht das selbe wäre im zusammenhang mit "michael andrews" "mad world", welches einem die verrücktheit und zufälligkeit der welt und einem die damit verbundene ohnmacht verdeutlicht denke ich das genau das die entscheidende aussage des films ist.
gruss
Dominic
Trip
» 11.04.06 21:14 «
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Mhm, das is ja auch echt mal ne coole these, die hab ich hier noch nich gelesen bislang. also dass der film einfach aufzeigt, wie bzw. was ein mensch alles in seiner umwelt verändern kann (auch wenn es dann im film, vielleicht auch als kontrastverschärfung, um es noch deutlicher zu machen, sehr extrem dargestellt wird, denn wer erlebt so etwas schon in knapp einem monat?) und auch das leben seiner mitmenschen, ob nun gewollt oder ungewollt, beeinflusst und was die welt "verpassen" würde, wenn dieser mensch (oder ja auch jeder andere) stirbt, vor allem in so jungen jahren und so tragisch.
ja, das find ich echt interressant, daumen hoch. kann man echt drüber nachdenken, aber ich muss biertrinken gehen.
besten gruß, cya and stay sick
DH
» 13.04.06 15:24 «
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Ich glaube dass der Film im Grunde eine Reflexion der jugendlichen Psyche ist. "Zerstörung ist auch eine Form des Schaffens" wie Donnie sagt. Etwas gegen diese krankhaft schöne Welt zu tun, oder anders gesagt, überhaupt etwas tun um sich dem monotonen Kreislauf des Lebens zu entziehen. "When people run in circles it`s a very, very mad world" Irgendetwas verändern zu wollen und es durch etwas besseres zu ersetzen, damit überhaupt eine Entwicklung und dadurch ein Sinn entsteht. Ich weiß das klingt etwas undurchdacht, ich hab den Film auch eben zum ersten Mal gesehen. Aber ich glaube nicht dass es hauptsächlich darum geht einen Film für Rätselfreunde zu schaffen, auch wenn das ein wirklich schöner Nebeneffekt ist. Aber die Gefühle, die Ängste die in gewisser Weise vermittelt werden kenne ich gut genug.
m0bi
» 12.06.06 01:10 « m0bileech@gmx.de
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endlich mal ein thread mit dem meine theorien übereinstimmen. ich sehe das genauso wie der threadopener...
ich bezweifle weder das donni im film durch die zeit reist noch die ganzen anderen theorien. doch eins ist in diesem film essentiel. das ereignis wo die turbine in donnies zimmer fliegt. vergisst man die umstände in dennen donni lebt, wie z.b. amerika der 80ziger usw, dann erkennt man wie schon erwähnt die hauptfrage und antwort des filmes.
"was passiert wenn ein mensch auf einmal nicht mehr ist?"
hier wird erst die schöne geschichte erzählt. klar sie ist überzogen, verschwommen und wirkt sehr unreal, aber sie zeigt sie donni das leben vieler mit seiner anwesenheit verändert. gretchen ist nur ein beispiel...
übrigens zu der theorie gretchen und faust. vergleicht man die beiden charaktere so wird man erkennen das es grosse unterschiede gibt. in dem film hat gretchen eine schreckliche jugend gehabt, bei faust nicht. gretchen in faust war rechtschaffend zurückhaltend und vertritt die gesellschaftlichen tugenden. hier nicht... gretchen bei faust(hab nur faust eins bearbeitet) wird am ende erlöst, bei donnie darko brutal aus dem leben gerissen...
egal zurück zur hauptaussage meines posts. ich weiss nicht ob hier alle schon von dem schmetterlingseffekt gehört haben. deswegen erkläre ich ihn kurz.
der schmetterlingseffekt erklärt die theorie das winzige erlebnisse aus dem alltag grosse nachwirkung in der zukunft haben können und wie es immer wieder zitiert wird, dass " ein flügelschlag von einem schmetterling einen taifun(wars en taifun, naja muss ich nochmal nachgucken) auslösen kann"
im vergleich zu dem film butterfly effect der sich mit mehreren solcher ereignisse auf einmal beschäftig, wird in donnie darko nur eines dieser ereignisse beschrieben und mit einer schönen science fiction-newage mischung versetzt!
falls es jetzt nicht so klar wurde was ich alles zugestehe versuche ich es in 1-2 sätzen zusammen zufassen.
ich denke donnie darko ist als meisterwerk anzusehen, welches eine der essentiellen fragen beschäftig. was passiert wenn einer stirbt. wie verändert sich die realität.
eure ganzen theorien(Ausser gretchen ) mögen stimmen jedoch sagt ihr selber man kann es nicht eindeutig sagen, was ich so interpretiere dass der drehbuchautor das so gewohlt hat, dass man sich mit der oben erwähnten frage beschäftigt.
so far m0bi |
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