Verbände fordern stärkeren Schutz von Urheberrechten
Anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums am Samstag fordern zahlreiche Verbände einen stärkeren Schutz der Urheberrechte. Auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte am Freitag: «In unserem Zeitalter der Digitalisierung ist der Respekt vor dem Wert und der wirtschaftlichen Bedeutung des geistigen Eigentums leider zurückgegangen.«
Aktuelle Nachrichten - Berlin (ddp). Anlässlich des Welttags des geistigen Eigentums am Samstag fordern zahlreiche Verbände einen stärkeren Schutz der Urheberrechte. Auch Kulturstaatsminister Bernd Neumann (CDU) sagte am Freitag: «In unserem Zeitalter der Digitalisierung ist der Respekt vor dem Wert und der wirtschaftlichen Bedeutung des geistigen Eigentums leider zurückgegangen.« Dies zeige die hohe Zahl der illegalen Downloads von Musik, Filmen und Hörbüchern, welche die wirtschaftliche Existenz des einzelnen Künstlers bedrohten.
Rund 200 Komponisten, Musiker, Autoren, Verleger, Schauspieler und Filmemacher appellierten in einem offenen Brief an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), den Schutz kultureller Werke in der digitalen Welt zur «Chefsache» zu machen.
Das Schreiben wurde unter anderen von Herbert Grönemeyer, Tokio Hotel, Thomas Quasthoff, Til Schweiger und Bernd Eichinger unterzeichnet. Der Vorstoß wurde unter anderem auch vom Bundesverband Musikindustrie, dem Börsenverein des Deutschen Buchhandels und der GEMA unterstützt.
Die Organisationen verwiesen auch auf Initiativen aus Frankreich und England: In beiden Ländern erhielten Inhaber von Internetanschlüssen zunächst Warnhinweise, wenn sie durch Urheberrechtsverletzungen auffielen. Wenn sie diese nicht beachteten, würden die entsprechenden Anschlüsse für eine befristete Zeit gekappt.
Der Geschäftsführer des Deutschen Kulturrates, Olaf Zimmermann, forderte ferner, auch die Verwertung von Kunstwerken im öffentlichen Raum müsse endlich vergütet werden. «Jeder Postkartenhersteller verdient selbstverständlich daran, dass Aufnahmen von Kunstwerken im öffentlichen Raum verkauft werden. Nur die Bildenden Künstler, die die Werke geschaffen haben, gehen leer aus.»
Der Welttag des geistigen Eigentums wurde im Jahr 2000 von der WIPO, der Weltorganisation für geistiges Eigentum mit Sitz in Genf, ins Leben gerufen.
(ddp)
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